Weltverhütungstag – Eine Chance für die Lust

Zum achten Mal jährt sich am 26. September der 2007 ins Leben gerufene Weltverhütungstag, der einmal rund um den Globus herum das Bewusstsein für Verhütungsmittel schärfen soll. In Deutschland sind wir mittlerweile sehr gut aufgestellt. Eine aktuelle Repräsentativerhebung der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) ergab, dass drei Viertel der sexuell aktiven Bevölkerung zwischen 18 und 49 Jahren Verhütungsmittel anwenden. Auch bei den Jugendlichen gebe es nichts zu beanstanden: Verhütung funktioniere so gut wie nie zuvor, wie die letzte Studie zur Jugendsexualität der BZgA zeigt: „Dies gilt ganz besonders für deutsche Jugendliche, aber auch bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund hat sich das Verhütungsverhalten verbessert.“ Ebenso ist die Zahl der Schwangerschaften minderjähriger Mädchen rückläufig. Wieder einmal gehen wir mit gutem Beispiel voran.

Pille und Kondom weiterhin auf Platz Eins

Am Liebsten verhüten die Deutschen mit Pille (53%) und Kondom (37%). Und das obwohl die regelmäßige Einnahme der Pille und die richtige Anwendung des Kondoms die Liebeswilligen vor große Herausforderungen stellen. Da das Kondom uns aber immer noch als einzige Methode vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI) schützt, wird es seinen Platz auch jenseits der Verhütung von ungewollten Schwangerschaften noch lange behalten. Erst wenn die Beziehung gefestigt ist und beide Partner sicher sind, gesund zu sein, möchte der eine oder andere noch etwas mehr Intimität und das Kondom kann im Nachttisch liegen bleiben. Nicht so bekannt ist, dass die Sterilisation (Vasektomie und Tubenligatur), also der chirurgische Eingriff, der die Fruchtbarkeit endgültig unterbindet, mit 10% genauso viele Anhänger findet wie die Spirale. Hier liegt der Unterschied in der Altersgruppe. Während sich die 30- bis 39-Jährigen eher für die Spirale entscheiden, findet die Sterilisation ihre Anhänger zumeist unter den 40- bis 49-Jährigen, die mit ihrer Familienplanung dann bereits durch sind.

Verlust der Lust durch Hormone

Ein großer Nachteil der Pille und auch aller anderen hormonellen Verhütungsmethoden besteht allerdings in einer wirklich bedenklichen und auch wenig konstruktiven Nebenwirkung: Lustlosigkeit. Lustlosigkeit?! Ja!!! Eine Pille für die Lust, die die Lust nimmt. Blöd, oder? Aber so paradox das auch ist, liegen die hormonellen Verhütungsmittel doch immer noch ganz vorn auf der Rangliste, allen voran wie schon erwähnt die Pille. Es ist mittlerweile nachgewiesen, dass Frauen, die hormonell verhüten, am häufigsten von sexuellen Funktionsstörungen berichten. Frauen, die gar nicht verhüten, haben schon weniger und Frauen, die nichthormonell verhüten, scheinbar die wenigsten Probleme.

Ich habe mir dazu die Beipackzettel vorgenommen und siehe da, bei einer von 100 bis einer von 1000 Frauen tritt Lustlosigkeit als unerwünschte Wirkung auf. Ich habe das einmal grob überschlagen. Laut dem statistischen Bundesamt gab es im Jahr 2011 in Deutschland insgesamt 18,2 Millionen Frauen im gebärfähigen Alter. Wenn wir die Zahlen der BzgA zugrunde legen und annehmen, dass davon 53% mit der Pille verhüten, kommen wir auf 9,6 Millionen Frauen. Das macht dann 9600 bis 96.000 Frauen, die in Deutschland aufgrund der Pille unter Lustlosigkeit leiden. Das ist eine ganze Menge! Und das ist ja auch noch nicht alles, denn dazu kommen noch die Frauen, die mit anderen Methoden hormonell verhüten.

Auf zu neuen Ufern

Lustlosigkeit kann viele Ursachen haben, aber hier haben wir eine, die definitiv vermeidbar ist. Denn es gibt andere Verhütungsmethoden, die dauerhaft und unauffällig ihre Dienste tun und die Lust nicht beeinflussen. Wie wäre es denn einmal mit einem Richtungswechsel? Hier gibt es auch in Deutschland durchaus noch Aufklärungsbedarf. Denn wozu ein Verhütungsmittel einnehmen, das zwar der Lust dienen soll, diese jedoch nimmt? Eine relativ neue und noch recht unbekannte Methode ist die Kupferkette.

 

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