Ist Anilingus der neue Blow Job?

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Immer, wenn wir denken, da geht nichts mehr, kommt wieder etwas Neues. Vor nicht allzu langer Zeit waren Blow Job und Cunnilingus in unseren Breiten noch verpönt. In vielen Ländern sind sie bis heute sogar verboten. Mittlerweile gehören sie bei uns zum Standardrepertoire eines guten Liebhabers und einer guten Liebhaberin. Wer sich nicht traut, wird fast schon ausgelacht. „Ja, warum denn nicht?“ Wir können mit unseren FreundInnen über Techniken und Feinheiten dikutieren. Orale Lust ist gesellschaftsfähig. Nur, was verboten ist, hat ja immer so einen besonderen Reiz. Das kennen wir alle. Und Blow Job und Cunnilingus haben ihre Verruchtheit verloren. Zum Glück haben wir noch eine Körperöffnung. Und noch ist die auch eines der letzten Tabus in der ganz normalen heterosexuellen Sexualität. Das betone ich deshalb so, weil schwule Männer längst wissen, was da unten für Genüsse warten. Wollt Ihr das nicht auch herausfinden? Nur Mut, traut Euch!

Das letzte große Tabu

Das wirklich Herausragende an dieser sexuellen Praktik ist ihre Uni-Sexualität. Während wir Frauen lustvoll den Penisschaft herauf und herunter lecken, die Eichel lutschen, mit der Vorhaut spielen, die Hoden kraulen, während Männer unsere Beine spreizen und mit der Zunge in unser Innerstes vorstoßen, die inneren Lippen umspielen und die Klitorisperle reizen, haben wir alle zusammen einen Anus. Und der ist bei beiden Geschlechtern gleich. Eine der wenigen erogenen Zonen, an denen somit absolute Gleichberechtigung herrscht. Die orale Betätigung heißt dementsprechend auch für alle gleich: Anilingus, Rimming oder Rim-Job. Im Klartext bedeutet das, mit der Zunge in anale Gebiete vorzustoßen. Bäh? Nö. Naja, es kommt darauf an. Der Anilingus ist nichts für Anfänger. Ihr braucht viel Vertrauen in Euren Partner oder Eure Partnerin. Der Anus ist zwar eine der erogensten Zonen überhaupt, gleichzeitig aber auch die schambesetzteste. Schließlich befinden wir uns hier am Ende der menschlichen Verdauung. Und gleich vorweg: Niemand MUSS das machen. Aber wer sich darauf einlässt, wird sich vermutlich wundern.

Natürlich ist Hygiene oberstes Gebot. Es sei denn, Ihr steht auf einen besonderen Nervenkitzel… Das bedeutet nun aber nicht, dass Ihr Euren Po unter der Dusche mit Seife schrubben sollt. Warmes Wasser tut es auch. Ein sauberer Anus hat er einen ganz besonderen Duft. Wie wäre es denn, wenn Ihr beim nächsten Blow Job oder Cunnilingus mit der Nase etwas weiter wandert? Dann könnt Ihr unauffällig den Geruch Eures Partners oder Eurer Partnerin testen. Und wenn Ihr mit der Hand Euren Analbereich berührt, könnt Ihr Euren eigenen Duft riechen. Ihr traut Euch nicht? Wie wollt Ihr denn dann jemand anderen da heranlassen? Oder selber die Zunge zwischen die Pobacken Eures Partners oder Eurer Partnerin stecken? Nur wenn Ihr wisst, das da nichts Schlimmes wartet, könnt Ihr Euch doch sicher fühlen!

Woher kommt der Duft? Im Analbereich befinden sich Drüsen, die extra diese Duftstoffe produzieren. In unserer sterilen Welt geht diese Tatsache langsam etwas unter: Gerüche haben einen erregenden Charakter. Am Geruch eines Menschen erkennen wir instinktiv, ob wir genetisch zusammenpassen. Denkt nur einmal an den herrlichen Eigengeruch Eures Partners oder Eurer Partnerin! Und wer sich ohnehin riechen kann, sollte auch am Anus nicht enttäuscht werden. Nicht vergessen: Etwas Hygiene schadet nie, Übertreibung jedoch kann in beide Richtungen nach hinten losgehen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das erwähnte lauwarme Wasser zusammen mit einer rechtzeitigen Entleerung des Darms sind eine ausreichende Vorbereitung. Wer trotzdem sichergehen möchte, kann spezielle Lecktücher oder auch Klarsichtfolie und aufgeschnittene Kondome verwenden. Die helfen auch gleich gegen Krankheitserreger, falls Ihr Euch außerhalb einer festen Partnerschaft verlustiert.

Wie Du mir so ich Dir

Ihr seid soweit? Ihr wollt es ausprobieren? Ihr wisst nicht, wie Ihr es anstellen sollt? Im Gegensatz zum männlichen Geschlecht liegt der Anus ja nun einmal etwas verborgen zwischen den Pobacken. Die müsst Ihr dann wohl etwas auseinanderziehen. Welche Stellung Euch da am Besten gefällt, dürft Ihr selber herausfinden. Das ist Teil des Spiels. Und vergesst niemals Euren Humor. Wenn etwas nicht klappt, solltet Ihr Euch nicht ärgern, sondern darüber lachen. Letztendlich könnt Ihr alles machen. Auf dem Rücken, auf allen Vieren, auf der Seite. Aber vielleicht solltet Ihr Eure Absicht ankündigen oder ganz genau auf die Reaktionen Eures Partners oder Eurer Partnerin achten. Weil wir uns hier in einer „verbotenen“ Zone befinden, kann der oder die andere auch durchaus erschreckt reagieren. „Bin ich da überhaupt sauber genug?“ „Uuuuups! Was macht er/ sie denn da?“

Wie schon erwähnt, befinden wir uns beim Anilingus in der sexuellen Gleichberechtigung. Ihr braucht also nicht zu raten, was der oder die andere wohl empfinden könnte. Ihr habt schließlich das gleiche Lustorgan und könnt genau das machen, was Euch auch gefallen würde. Mit den Händen langsam näher kommen, die Pobacken umfassen, mit der Zunge den Anus umkreisen, sie hineinstecken oder einen Finger nehmen. Kennt Ihr die Rosenblütentechnik? Wie die einzelnen Blätter einer Rose könnt Ihr den Anus mit der Zunge umkreisen. Dabei braucht Ihr die restlichen Lustorgane natürlich nicht außen vor zu lassen. Achtet darauf, dass sich Euer Partner oder Eure Partnerin entspannt. Der Anus ist ein Teil des Beckenbodens, der sich bei Gefahr zusammenzieht. Und wer angespannt ist, kann nicht gleichzeitig lustvoll empfinden.

Und wenn Ihr mögt, schreibt mir gern Eure Erfahrungen!

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