Der A-Punkt — Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Lust

So, heute soll es um den A-Punkt gehen. Nie gehört? Das werden wir jetzt ändern. Zum groben Verständnis vorweg: Der A-Punkt steht auf der Liste weiblicher Lust. Männer haben da keine Chance, denn sie haben bekanntlich keine Vagina. Und genau hier befindet sich dieser unbekannte und überaus geheimnisvolle Punkt, um den es heute gehen soll.

Nichtsdestotrotz lohnt es sich aber auch für jeden Mann, an dieser Stelle weiter zu lesen. Vielleicht habt Ihr ja indirekt über Eure Partnerin einen direkten Zugang zu einer Vagina. Wenn Ihr hier mit Eurem Wissen und womöglichem Können glänzen, bringt Euch das mit Sicherheit jede Menge Pluspunkte ein. Allein schon das echte Interesse für und das Bemühen um die weibliche Anatomie rührt uns Frauen zu Tränen. Ich muss dazu allerdings auch sagen, dass sich dieser Punkt noch um einiges mehr ziert als der auch schon widerspenstige G-Punkt.

Ein Hoch auf den männlichen Entdecker

Um einen Namen zu bekommen, musste diese Stelle erst einmal entdeckt werden. Und wer hatte wohl das Vergnügen? Oh welch Wunder, wie auch schon im Falle des G-Punktes wieder einmal ein Mann. Ich finde es schon erstaunlich, dass uns erst die Männer auf unser Glück hinweisen müssen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass zu viele Frauen Hemmungen vor ihrem eigenen Geschlecht haben und gar nicht so gern selber auf Entdeckungsreise gehen. Der malayische Gynäkologe Chua Chee Ann 2003 stolperte angeblich zufällig während einer Untersuchung über ein ungewöhnliches Phänomen: Bei der Berührung einer bestimmten Stelle an der vorderen Scheidenwand zwischen G-Punkt und Muttermund können multiple Orgasmen hervorgerufen werden. Nach dieser bahnbrechenden Entdeckung scheint der gute Mann weitere Frauen getestet zu haben. Im Ernst, wenn meine Gynäkologin bei mir multiple Orgasmen hervorriefe, wäre ich einigermaßen irritiert. Aber gut, es sind nur Mutmaßungen, wie der Arzt seine Tests durchgeführt hat.

Was ist das Besondere?

Angeblich erhöht die Stimulation genau dieser Stelle die Lubrikation, also das Feuchtwerden der Vagina. Ob dem wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte das bisher nicht. Ich vermute eher, dass eine intensivere Beschäftigung mit dem ohnehin sehr empfindsamen Scheideninneren zu mehr Erregung und dadurch zu mehr Feuchtigkeit führt. Das fällt dann unter den Begriff Vorspiel und kann ja nur förderlich für ein intensives Liebesspiel sein. Daumen hoch also. Wenn allerdings vorgeschlagen wird, diesen Punkt mit tiefen Stößen in der Missionarsstellung zu stimulieren, sollte man keine allzu hohen Erwartungen haben. Denn das ist nun gerade die Stellung, in der Frauen eher schwer zum Orgasmus kommen.

Sehr schön finde ich, wie in einem Interview auf der Website yoni-massage.info das Lustempfinden der Frauen an ihrem A-Punkt im Rahmen der Yoni-Massage beschrieben wird. Diese ist eine spezielle Form der Tantra-Massage, bei der auch der Intimbereich miteinbezogen wird. Durch diese besondere Auseinandersetzung mit dem weiblichen Geschlecht und vor allem auch, weil die Frauen sich während der Massage ganz auf sich konzentrieren können, sind intensive Empfindungen möglich. Laut der Yoni-Masseurin Inari H. Hanel sprechen Frauen von hellem Licht, das sie plötzlich sehen. „Und sie tauchen weg … ganz in die eigene Tiefe. Haben Visionen und sehen bedeutsame Bilder, oft assoziiert mit fast religiösen Vorstellungen.“ Sie selber habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Aber auch wer nicht diese Ebene der Spiritualität erreicht, wird die Yoni-Massage genießen!

Der Weg ist das Ziel

Also ich sage Euch eines: Wenn ich wirklich einmal berühmt werden möchte, entdecke ich auch so einen Punkt. Und den vermarkte ich dann. Schon um die Existenz des G-Punktes streiten sich die Sexualwissenschaftler. Wie soll das dann erst hier der Fall sein? Letztendlich ist unsere Vagina von einem Nervengeflecht durchzogen, das an den verschiedenen Stellen unterschiedlich empfindsam ist. Jede Frau empfindet eine Berührung anders, auch abhängig vom Grad der jeweiligen Erregung. Und bitte nicht vergessen: Es ist nahezu unmöglich, einzig und allein diesen Bereich tief im Inneren der Vagina zu stimulieren. Wie soll das auch gehen? Man muss ja irgendwie dorthin gelangen. Und auf diesem Weg werden auch immer der besonders empfindsame Scheideneingang und die Ausläufer der Klitoris im Scheideninneren mitstimuliert. Der Weg ist das Ziel. Schaden kann die Entdeckungsreise deshalb auf keinen Fall. Bedauerlich ist es nur, wenn man sich dabei unter Erfolgsdruck setzt.

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