Die lustvolle G-Punkt-Stimulation

Der G-Punkt ist so umstritten wie kaum ein anderer Lustpunkt des weiblichen Körpers. Die einen beschwören den G-Bereich oder die G-Zone, wie er auch genannt wird, und die anderen streiten seine Existenz kategorisch ab. Selbst die Prostata findet mittlerweile mehr Fürsprecher. Aber warum eigentlich? Weil nicht alle ihn finden, entweder bei sich oder bei ihrer Partnerin? Dabei reagieren wir doch alle höchst unterschiedlich auf erotische Stimulation und das auch noch abhängig vom Grad unserer Erregung. Wenn wir den G-Punkt suchen, ohne erregt zu sein oder wenn wir gar nicht wissen, was genau wir eigentlich suchen, kann es durchaus sein, dass wir ihn tatsächlich nicht finden. Das ist aber noch lange kein Beweis für seine Nichtexistenz!

Das gleiche passiert, wenn die Berührung nicht stimmig ist. Wenn wir einen Penis nicht richtig anfassen oder unsensibel mit dem Finger in eine Vagina hineinstoßen, kann es gut sein, dass sich sogar gar keine Lustgefühle einstellen. Genauso ist es auch beim G-Punkt. Aber mit der richtigen Einstellung und Technik können wir das ändern. Lassen wir die Kritiker und Kritikerinnen also endlich hinter uns und widmen uns stattdessen der Erforschung dieses ungemein interessanten Teils des weiblichen Genitals!

Darüber, was der G-Punkt genau ist und wo er sich befindet, habe ich in diesem Blog schon geschrieben. An dieser Stelle soll es um die Techniken gehen, mit denen Ihr den G-Punkt verwöhnen und ungeahnte Lustgefühle hervorrufen könnt. Ihr könnt Euch damit selber erforschen und Euren G-Punkt entdecken. Oder Ihr überrascht Eure Partnerin. Und ich bin mir sicher, dass diese Art der Aufmerksamkeit jedem G-Punkt Leben einhauchen wird.

Nehmt Euch Zeit für die Vorbereitung

Natürlich starten wir nicht mit einem direkten Angriff auf die Vagina. Wir stimmen sie erst einmal auf die folgenden Berührungen ein. Und wie machen wir das? Wenn Ihr Euch selbst erforscht, könnt Ihr das meiste einfach auf Euch ummünzen. Streicht Euch selber über Eure Haut und genießt die Berührungen. Wenn Ihr ein Liebhaber oder eine Liebhaberin seid, der oder die seine oder ihre Liebste verwöhnen möchte, könnt Ihr mit einer sinnlichen Massage beginnen. Berührt dabei den ganzen Körper und lasst keine Stelle aus.

Kniet Euch zwischen die geöffneten Beine, sobald Ihr merkt, dass sich Eure Liebste entspannt. Dabei sollte sie am besten schon auf dem Rücken liegen. Augenkontakt und eine liebevolle Ansprache tragen weiteres zur Entspannung bei. Legt eine Hand locker auf ihren Venushügel und übt etwas Druck aus. Diese Berührung übt auf viele Frauen bereits eine erotische Wirkung aus, da die Klitoris indirekt stimuliert wird.

Anschließend könnt Ihr die Venuslippen öffnen und Euch die ganze Pracht des weiblichen Genitals anschauen. Es macht gar nichts, wenn Ihr Eure Bewunderung auch in Worten ausdrückt. Viel zu viele Frauen mögen sich selber nicht leiden und können jede Form des Zuspruchs gut gebrauchen. Beschreibt, was Ihr seht und wie schön Ihr es findet! Ihr Frauen selber könnt Euch einen Spiegel zur Hand nehmen. Schaut Euch an! Und lasst Euch ruhig Zeit dabei. Mithilfe eines Spiegels könnt Ihr den G-Punkt später sogar sehen. Nun könnt Ihr die Venuslippen berühren und mit den Händen an ihnen entlang gleiten. Ihr könnt die Lippen auch leicht kneten. Die Vulva, so heißt der sichtbare Bereich, kommt im Eifer des Gefechts oft zu kurz. Doch auch hier entstehen schon sehr erotische Gefühle. (Beitrag Muschi-Massage)

Jetzt könnt Ihr mit einem Finger langsam in die Vagina eindringen. Spürt einfach, wie sich das anfühlt. Sowohl der aktive Partner als auch die empfangende Partnerin sind hier gefragt. Männer sind von ihrem Penis her schnelle Bewegungen gewohnt. Zackzack. Frauen mögen diese hektischen ReinRaus-Bewegungen allerdings viel weniger. Die Vagina ist ein sehr empfindsames Organ, das mit seinen Druckrezeptoren weniger auf die Stoßbewegung als vielmehr auf eben Druck reagiert. Deswegen sind auch beim Verkehr rührende Bewegungen ganz wunderbar.

Los geht’s

So, ein Finger befindet sich schon in der warmen, feuchten Höhle. Nehmt einen zweiten dazu und erkundet kreisförmig die Umgebung. Dreht nun die Hand mit der Handfläche nach oben. Streicht mit den zwei Fingern ganz langsam über das Gewebe, das sich Richtung Bauchdecke befindet. Könnt Ihr eine Fläche spüren, die sich anders anfühlt? Voilà, da ist er, der G-Punkt. Was empfindet Eure Partnerin? Spürt sie auch etwas? Fragt sie! Sex ist schließlich keine lautlose Angelegenheit. Er lebt von der verbalen und nonverbalen Kommunikation zwischen Euch. Lasst Euch nicht entmutigen, wenn sie noch nichts Besonderes spürt. Ihr seid schließlich erst ganz am Anfang. Und jetzt könnt Ihr damit anfangen, mit Euren Fingern verschiedene Figuren auszuführen. Achtet dabei immer auf die Reaktion Eurer Liebsten.

  • Zieht mit Euren Fingern Kreise um den G-Bereich herum. Ganz langsam zuerst und dann vielleicht etwas schneller, je nach Reaktion Eurer Partnerin. Hier und bei allen folgenden Techniken könnt Ihr mit dem Druck und der Geschwindigkeit spielen.
  • Dreht Achten über dem Bereich. Von links nach rechts, von oben nach unten und wechselt dabei auch gern einmal die Richtung.
  • Macht eine Komm-her-Lockbewegung, in dem Ihr die Finger in Eure Richtung krümmt. Damit streicht Ihr immer wieder direkt über das Gewebe, das sich mittlerweile vielleicht schon etwas erhaben und fester anfühlt. Das wäre ein Zeichen dafür, dass sich die Drüsen, die sich hier um die Harnröhre schmiegen, mit Flüssigkeit füllen.
  • Klopfe mit den Fingerspitzen auf den G-Bereich. Wenn Ihr dazu die Hand krümmt und bewegt, stimuliert Ihr mit Handfläche und Handballen auch wieder die Vulva und damit auch die Klitorisperle.
  • Mit einer Zickzack-Bewegung könnt Ihr mit den Fingern aus der Vagina hinaus- und wieder hineingleiten, während Ihr den G-Punkt auf diese Weise stimuliert.
  • Vibrationen mögen Frauen ganz besonders. Versucht einmal, mit Euren Fingern ganz schnell in kleinen Bewegungen zu vibrieren.
  • Gleitet wie ein Scheibenwischer mit Euren Fingern von links nach rechts über den G-Punkt hinweg.
  • Wie ein Korkenzieher könnt Ihr mit den Fingern in einer drehenden Bewegung aus der Vagina heraus und wieder hinein gleiten

Wenn Euch noch andere Bewegungen einfallen, dann probiert sie einfach aus.

Das Six-Pack

Yella Cremer, die in ihrem „G-Punkt Handbuch für Sexgötter“ alle diese Techniken beschreibt, hat noch einen besonderen Ein-Handtipp für Euch, das Six-Pack. Hört sich männlich an, oder? Hier braucht Ihr etwas Vorstellungskraft: Bildet ein C aus Daumen und Mittelfinger. Vielleicht nehmt Ihr auch noch den Zeigefinger dazu. Das sieht so aus, als würdet Ihr eine Schießbewegung nachahmen. Mit Eurem Mittelfinger übt Ihr Druck auf den G-Punkt aus, mit dem Daumen umfasst Ihr das Venusbein, Eure Handfläche umfasst eng die Vulva und kann Druck auf die Klitoris ausüben, wenn diese das mag. Nun schaukelt oder bewegt Ihr das Becken mit Eurer ganzen Hand.

Über den G-Punkt hinaus berühren

Bisher haben wir uns auf die Hand mit den eingeführten Fingern und den G-Bereich selber konzentriert. Aber selbstverständlich dürft Ihr mit der anderen Hand auch etwas anstellen! Immerhin liegt Eure Liebste ausgestreckt und hingegeben vor Euch. Was hindert Euch daran, mit der anderen Hand ihre Brüste zu liebkosen? Und während Ihr Euch mit der einen Hand im Inneren der Vagina befindet und Euch dabei in Richtung Bauchdecke bewegt, könnt Ihr mit der anderen Hand von außen Druck auf den Venushügel ausüben. Ihr erinnert Euch? Das stimuliert die Klitoris. Dazu dürft Ihr auch die Finger zu Hilfe nehmen. Es sei denn, Eurer Liebsten ist die direkte Berührung unangenehm. Das kann bei Erregung durchaus vorkommen.

Der Weg ist das Ziel

Bei allen diesen Techniken geht es gar nicht um das Erreichen eines Orgasmus. Setzt Euch damit nicht unter Druck. Genießt einfach das Gefühl, das entsteht. Ihr habt so viel Zeit, jede Berührung auszukosten und Euch oder Eure Liebste nach und nach zu entdecken. Das ist auch das, was ich mit der richtigen Einstellung meinte. Wir setzen uns viel zu schnell unter Druck, weil wir ein Erfolgserlebnis in Form des Orgasmus erwarten. Dabei nehmen wir die leisen Lustgefühle häufig gar nicht wahr. Aber der Weg ist das Ziel.

Veröffentlicht auf orion.de

Leave a Comment: