7 spannende Fakten über Sperma

Sperma gehört zum Leben dazu. Klar, denn ohne Sperma gäbe es kein Leben. Und trotzdem es so überaus kostbar ist und die Hälfte der Menschheit mehr oder weniger unbegrenzt darüber verfügt, rankt sich doch immer noch der eine oder andere Mythos darum:

  1. Lässt sich der Geschmack verändern?
  2. Kann frau durch Schlucken schwanger werden?
  3. Sind sexuell übertragbare Infektionen ein Thema?
  4. Ist Sperma gesundheitsfördernd?
  5. Wie bringe ich meine Liebste zum Schlucken?
  6. Wie viel Sperma ist normal?
  7. Wie kann ein Mann seine Spermamenge erhöhen?

Diesen Fragen möchte ich hier einmal nachgehen. Vielleicht ist für den einen oder die andere auch noch etwas Neues dabei.

1. Lässt sich der Geschmack verändern?

In der Küche stapeln sich die Ananasfrüchte. Es gibt gebackene Ananas, Ananas pur oder süßsauer mit Huhn als Hauptgericht. Schließlich hat er irgendwo gelesen, das verändere den Geschmack des Spermas. Denn er würde es so unglaublich wunderbar finden, dürfte er doch nur ein einziges Mal in ihrem Mund kommen! Für ihn wäre das DER Liebesbeweis. Schließlich liebt er sie doch auch mit Haut und Haaren, schleckt, schlürft und schlabbert zwischen ihren Schenkeln, liebt den Saft, der da aus ihr herauskommt.

Ja, das wäre etwas, wenn wir den Geschmack des Spermas auf diese Weise verändern könnten. Fruchtig durch Ananas, süß durch Schokolade, herzhaft durch Barbecue-Sauce. Wir bestellen wie bei Starbucks oben, was unten herauskommen soll. Wie sich wohl Pommes Frites auswirken? Oder Schweinebraten? Salatgurke? Wo ich doch so gern meine neu entdeckte Gurkenbrause liebe! Da wir ja den ganzen Tag lang immer irgendetwas etwas essen oder trinken, sollte der Geschmack eigentlich schon längst verändert sein. Und oft wird das auch behauptet.

Aber nein, das geht natürlich nicht. Wie denn auch? Wie soll denn etwas, das unseren Verdauungstrack durchläuft, eine Geschmacksveränderung bei einer derartigen Körperflüssigkeit hervorrufen? Gut, ich will nicht abstreiten, dass Spargel sich auf die Urinfarbe und besonders auf den Geruch auswirkt. Und so mancher flucht nach einem scharfen Essen beim sich anschließenden Toilettengang. Aber Sperma kommt nicht aus der Blase oder aus dem Darm. Gottseidank … Und so können wir nicht den Geschmack des Spermas kontrollieren. Die Gegenprobe wäre allerdings ganz einfach:

  1. Esst jeden Morgen eine Ananas,
  2. masturbiert abends kräftig
  3. und probiert dann Euer eigenes Sperma.

Das gilt besonders für diejenigen, die meinen, Ihre Liebste solle sich nicht so anstellen. Nur Mut, es ist Euer eigener Körper! Und dann schreibt uns bitte von Euren Erfahrungen!

2. Kann frau durch Schlucken schwanger werden?

Jaja, ich weiß, das ist eine Bravo-Frage. Das kann man mir jetzt gern vorwerfen. Wobei ich anmerken möchte, dass ich ein Dr. Sommer-Fan bin bzw. war. Aber auch diese Beiträge hier werden nicht nur von bereits versierten Liebhabern und Liebhaberinnen gelesen. Es gibt weiterhin Menschen, die nicht aufgeklärt werden oder es noch nicht wurden und die sich dann heimlich im Internet Informationen zusammensuchen.

Also nein, vom Schlucken kann man nicht schwanger werden. Es sei denn, man fischt es mit der Hand wieder heraus und transferiert es dann in die Vagina. Dabei sollen laut Boulevardpresse ja tatsächlich schon Kinder entstanden sein. Sperma ist auch nicht schädlich. Schließlich besteht das Gemisch zum allergrößten Teil aus Wasser. Mit einem Schuss Eiweiß. Vielleicht könnte man beim literweisen Genuss einen Eiweißschock erleiden. Aber selbst dieser ist unter Ärzten umstritten. Mir zumindest wurde nach dem übermäßigen Genuss von Meeresfrüchten mit direkt folgender Übelkeit gesagt, der Eiweißschock sei ein Mythos. Das ist ja auch ganz egal, denn wer konsumiert auch schon derartige Mengen an Sperma? Wobei, ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Die Menschen haben ja ganz unterschiedliche Vorlieben.

3. Sind sexuell übertragbare Infektionen ein Thema?

Ja! Ja! Ja! Sperma an sich ist völlig ungefährlich, wie oben schon angesprochen. Ist der Produzent jedoch von einer der heimtückischen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) betroffen, sieht die Sache schon anders aus. Denn die verstecken ihre Erreger in den Scheiden- und Analsekreten, im Speichel, im Urin, in der Muttermilch und eben auch im Sperma. Sie lieben Körperflüssigkeiten und dringen dann gern in die Schleimhäute des Gegenübers ein. Schleimhäute haben wir auch jede Menge:

  • im Genital- und Analbereich
  • an den Augen
  • in der Nase
  • im Mund

Kommt also das Sperma mit der Mundschleimhaut in Berührung, kann es dort übertragen werden. Was tun? Nicht schlucken und von Anfang an ein Kondom beim Blow Job verwenden. Ihr meint, Ihr könnt ja nicht wissen, ob Euer Sexpartner oder Eure Sexpartnerin eine STI hat? Weil Ihr das nicht sehen könnt und den oder die andere gar nicht so gut kennt? Was ist das denn für eine Frage? Dann gilt doch ohnehin Safer Sex!

4. Ist Sperma gesundheitsfördernd?

Oh man. Nun sollen wir nicht nur Sex haben, damit wir gesund bleiben. Nein, auch Sperma schlucken, weil es die Abwehrkräfte stärkt und wie ein Antibiotikum wirkt. Geht’s noch? Da kann ich nur den Kopf schütteln. Das männliche Ejakulat soll die aufheiternden Hormone Prostaglandin und Dopamin enthalten. Das habe ich irgendwo gelesen. Da reibt sich so mancher Liebhaber schon die Hände, denn für die Gesundheit seiner Liebsten würde er doch alles tun. Oh, wie wäre das herrlich, wenn jeder Blow Job für die Liebste mit einem köstlichen und lebensverlängernden Schlückchen Sperma endete! Die dafür verantwortliche Substanz allerdings kommt nicht nur im Sperma vor und die Wirkung ist auch noch lange nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Also alles wieder zurück auf Start. Über die Vaginal-, Anal- oder Mundschleimhäute aufgenommen, beugt es angeblich sogar Depressionen vor.

Wer gern schlucken mag als Vertrauensbeweis, weil es geil ist oder einfach so, darf das gern tun. So oft er oder sie das möchte. Und wenn das Spaß macht, steigert das auf jeden Fall die Stimmung. Keine Frage. Aber wir werden nicht schlucken, weil irgendjemand sagt, das sei gesund. Sex soll Spaß machen und uns gut tun. Aber schlucken, währenddessen Kalorienzählen oder das Sperma für eine anschließende Gesichtsmaske aufbewahren? Nein. Wirklich nicht.

5. Wie bringe ich meine Liebste zum Schlucken?

Gar nicht. Entweder sie tut es freiwillig und hat Spaß daran. Oder eben nicht. In letzterem Fall müsst Ihr Euch damit abfinden. Da kann es noch voller Vitamine und Proteine stecken und Eure Liebste sich noch so gesund ernähren. Je mehr Ihr drängelt, desto weniger wird das etwas. Und überrascht sie bloß nicht damit:

  • „Ups. Ist mir so herausgerutscht….“
  • „Ich konnte mich nicht zurückhalten!“
  • „Überraschung! :-)“
  • „Sie wird sich schon daran gewöhnen.“

Bloß nicht! Ejakuliert niemals ungefragt und niemals überraschend im Mund einer Frau! Auch nicht in dem eines Mannes. Das machen wirklich nur Egoisten. Auch wenn das im Porno oft anders aussieht. Aber wir wissen ja nun, dass das nicht das wirkliche Leben ist. Im wirklichen Leben ist das Vertrauen dann erst einmal weg. Und die meisten Frauen brauchen gerade für den Blowjob viel Vertrauen. Und wer weiß, was so ein Kerl sich noch alles einfach herausnimmt?

Hier ist eine Grenze, die unbedingt eingehalten werden sollte. Sperma schlucken gehört zu den intimsten Liebespraktiken überhaupt. Gerade weil viele Frauen den Geschmack und die Konsistenz nicht mögen, sollten sie sich langsam an den Gedanken gewöhnen dürfen. Freiwilligkeit ist oberstes Gebot. Sobald der Orgasmus sich ankündigt, wird herausgezogen. Es sei denn, eine solche Überraschung gehört schon zu Eurem Liebesspiel. Aber wer wirklich dazu nicht eingeladen wird, sollte das auch so akzeptieren. Es gibt bestimmt noch viele andere erregende Dinge, die Ihr miteinander anstellen könnt!

Die Frage ist auch, warum Ihr das unbedingt wollt. Ist es für Euch ebenso ein Vertrauensbeweis oder ist es eine kleine Machtdemonstration? Nehmt es als Geschenk, wenn sie dann doch die Bereitschaft zeigt. Und dann reicht auch erst einmal eine kleine Portion.

6. Wie viel Sperma ist normal?

Die durchschnittliche Menge, die bei einer Ejakulation aus dem Penis geschleudert wird, entspricht ungefähr dem, was auf einen Teelöffel passt. Fünf Milliliter. Ein Viertel eines kleinen Schnapses. Durchschnitt bedeutet ja immer, dass es auch mehr oder weniger sein kann. Aber so Pi mal Daumen ist das die ganze Menge. Wenn Ihr es genau sehen wollt, könnt Ihr einfach ein Kondom benutzen, abschießen und anschließend im Reservoir nachsehen. Es fühlt sich nach mehr an, vor allem, wenn wir es nicht mögen.

Und da haben wir auch schon einen geschlechtsspezifischen Unterschied: Während Sperma für einen Mann zum Orgasmus dazu gehört, sind Frauen häufig weit weniger begeistert, wenn sich die klebrige Flüssigkeit in sie oder über sie ergießt. Oder wenn sie es schlucken sollen. Womit wir schon zum nächsten Punkt kommen.

7. Wie kann ein Mann seine Spermamenge erhöhen?

Je häufiger Ihr in kurzer Zeit hintereinander kommt, desto geringer wird die Menge des Ejakulats. Es kann einfach nicht schnell genug nachproduziert werden. Deshalb solltet Ihr vor dem großen Schuss ein paar Tage Pause einlegen. Das bedeutet, keine Orgasmen mit Ejakulat. Die Hände also schön über der Bettdecke lassen … Wenn Ihr hingegen ein Kind zeugen möchtet, solltet Ihr pro Tag ein Mal kommen. Das verbessert die Qualität der Spermien.

Zurück zur Menge. Pornodarsteller empfehlen zur Steigerung der Menge eiweißhaltige Nahrung. Dazu gehören:

  • Fisch
  • Fleisch
  • Eier
  • Milchprodukte.

Angeblich hilft auch die Aminosäure L-Arginin, die von Sportlern zur Leistungssteigerung eingenommen wird. Diese Substanz soll auch die Erektionsfähigkeit steigern.

So, nun habt Ihr drei Tage pausiert, ordentlich Eier und Steaks gegessen und Euch mit Eiweiß und L-Arginin vollgepumpt. Dann kann es losgehen. Nicht so schnell bitte, denn Ihr könnt nicht einfach kommen. Nein, Ihr bringt Euch bis kurz vor den Orgasmus und hört dann auf. Das wiederholt Ihr ein paar Mal. Und dann endlich geht die Post ab! Wenn Ihr wissen wollt, um wie viel sich die Menge tatsächlich erhöht hat, könnt Ihr es einfach nachmessen.

Nun stellt sich die Frage, wozu dieser Aufwand gut sein soll. Warum sollte ein Mann dafür so viel Aufwand betreiben, wenn er nicht gerade als Pornodarsteller rekordverdächtige Mengen zeigen muss? Ist mehr Sperma ein Zeichen für mehr Männlichkeit? Zeigt mehr Sperma mehr Lust? Für die Beantwortung dieser Frage musste ich mich tatsächlich erst einmal schlau machen. Und was habe ich herausgefunden?

  • Eine Erhöhung der Spermamenge soll für stärkere Erektionen sorgen, weil mehr Sperma aus dem Körper heraus muss.
  • Dadurch sollen der Sex besser und multiple Orgasmen möglich werden.
  • Ein Mann fühle sich männlicher und werde auch so von seiner Partnerin wahrgenommen, heißt es.
  • Und deswegen würde sie ihn auch nie verlassen.

An dieser Stelle habe ich mit der Recherche wieder aufgehört. Das sind pure Männerphantasmen. Wenn eine Frau bei ihrem Partner bleibt, dann bestimmt nicht aufgrund von Erektionen oder eines Sturzbaches an Sperma. Und wenn sie doch geht, dann überlegt lieber, ob nicht etwas ganz anderes schief gelaufen ist.

Gegen Mythen ist noch kein Kraut gewachsen

Uuund, war jetzt etwas Neues für Euch dabei? Es ist für mich erstaunlich, wie oft ich schon von der Ananas gehört und trotzdem niemanden gesprochen habe, der das auch tatsächlich ausprobiert hat. So, als würde allein das Wissen um diese vermeintliche Tatsache Frauen dazu bringen, Sperma als Delikatesse zu betrachten. Vielleicht war das ja auch eine heimliche Umsatzsteigerungskampagne der Ananas-Industrie. Und vielleicht war der Toast Hawai auch deshalb so beliebt. Wer weiß. Auf jeden Fall lohnt es sich auch beim Thema Sperma einmal genau hinzuschauen, ob das, was wir zu wissen glauben, auch wirklich stimmt.

Was fällt Euch noch dazu ein?

Veröffentlicht auf orion.de

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