Lasst uns den Welt-Orgasmustag mit einem Orgasmus feiern!

Herrlich, so ein Orgasmus! Ich könnte auf der Stelle einen haben. Ihr auch? Dann nichts wie los! Egal, ob allein, zu zweit oder mit mehreren: Wir alle haben es selber in der Hand, uns dieses wunderbare Gefühl zu verschaffen. Es in der Hand zu haben, ist dabei eine überaus passende Formulierung. Denn so ist es ja tatsächlich. Auch wenn es viele unterschiedliche Methoden gibt, ist Handarbeit wohl die am meisten angewendete Methode. Ja, eine ganze Menge Orgasmen entstehen beim partnerschaftlichen Sex. Hier liegen Männer allerdings weit vorn. Frauen kommen dabei deutlich weniger häufig zum krönenden Abschluss. Und ich behaupte zudem, dass Männer auch beim Solosex weit vorn liegen.

Würden wir alle männlichen und alle weiblichen Höhepunkte auf die jeweils eine Seite einer Waage legen, so würde die weibliche Seite in die Höhe ragen. Wir haben also einen klaren Orgasmus-Gap! Aber auch das haben wir Frauen selber in der Hand. Denn wir brauchen nicht darauf zu warten, dass unser Partner den richtigen Knopf findet. Wir können selber für uns sorgen und damit uns selber als auch unseren Partner entlasten. Lasst uns die Waage ausgleichen!

1. Erforsche dein eigenes Geschlecht!

Eine ganz wichtige Ursache für diesen Orgasmus-Gap liegt sicherlich darin, dass das weibliche Geschlecht geheimnisvoller als das männliche ist. Der Penis zeigt sich deutlich sichtbar am männlichen Körper und reckt sich bei Erregung unübersehbar in den Mittelpunkt des Geschehens. „Hej, da bin ich!“ scheint er zu rufen. Ihn anzufassen, zu reiben und zu liebkosen scheint eine ganz natürliche Reaktion auf sein Erscheinen zu sein. Das weibliche Geschlecht zeigt sich nicht so offensichtlich. Selbst bei Erregung kann es vorkommen, dass sich die Klitoris an ihrem lauschigen Plätzchen zwischen den Liebeslippen versteckt hält. Und so gelingt es auch einem aufmerksamen Liebhaber nicht immer gleich auf Anhieb, diese so lustvolle kleine Stelle zu finden.

Frauen wissen selber nicht immer so ganz genau, wie sie „da unten“ aussehen. Hände hoch, wer sich schon mit einem Spiegel auf Entdeckungstour begeben hat! Zu wissen, wie die eigene Körper-Landkarte beschaffen ist, hilft dabei, Vorbehalte abzubauen, sich der eigenen Lust noch weiter zu nähern und auch diesen Teil des Körpers anzunehmen. Dazu gehört auch, sich selber zu berühren und zu erkunden, welche Bereiche besonders empfindsam sind, welche Art der Berührung Lustgefühle verschafft. Sich selber Höhepunkte zu schenken und dabei verschiedene Techniken zu erlernen, ist ein guter Schritt in Richtung eines partnerschaftlichen Erlebnisses.

2. So viele Möglichkeiten

Männer sind nicht einfach. Auch nicht beim Sex. Das ist nur ein Vorurteil, das wir verinnerlicht haben. Aber wenn es um den Orgasmus geht, haben sie es immerhin einfacher. Ein Penis, ein Höhepunkt. Frauen sind in dieser Hinsicht eindeutig vielfältiger. Nicht nur haben sie die Fähigkeit, multiple Orgasmen zu erleben. Ja, Männer können das theoretisch auch. Aber in der Realität sind es dann doch nur wenige, die diesen Genuss auch tatsächlich erleben. Nein, Frauen sind zudem auch noch in der Lage, lustvolle Höhepunkte an ganz unterschiedlichen Stellen zu erleben:

  • Die Klitoris hatte ich schon angesprochen. Mit ihren 8000 Nervenenden ist sie der sensibelste Part am weiblichen Körper. Sehr viele Frauen bevorzugen hier eine mehr oder weniger direkte Simulierung.
  • Der G-Punkt: Die Klitoris besteht aus weit mehr als der kleinen sichtbaren Perle. Mit ihren Schwellkörpern und Schenkeln zieht sie sich in den Körper hinein. Es wird gemunkelt, dass ihre Ausläufer bis zum G-Punkt reichen. Und hier haben wir einen weiteren Hotspot für den Orgasmus. Wenn diese Zone anschwillt und dann ausreichend stimuliert wird, kann auch hier ein Höhepunkt ausgelöst werden und Frauen sogar ejakulieren.
  • Gebärmutterhals: In der letzten Zeit ist auch dieser als möglicher Hotspot in unser Bewusstsein gerückt. Die einen empfinden eine Stimulierung als äußerst lustvoll, während andere zu viel Druck beim Verkehr als schmerzhaft erleben. Wunderwerk weiblicher Körper!
  • Brustwarzen: Als ich das erste Mal davon hörte, dass es Frauen gibt, die bei der leichtesten Berührung ihrer Brustwarzen zum Höhepunkt kommen können, war ich etwas neidisch. So einfach kann das sein?!
  • Das Gehirn ist unsere größte erogene Zone. Hier entscheidet sich, was als lustvoll eingestuft wird und was nicht. Und es gibt tatsächlich einige wenige Frauen, die sich allein durch Kraft ihrer Gedanken über die Schwelle tragen lassen können.
  • Sportstudio: Das ist wohl die ungewöhnlichste Stelle in dieser Aufzählung. Aber warum auch nicht? Beim archaischen Erregungsmodus werden Beckenboden und Oberschenkel stark angespannt. Das ist eine Technik, die schon kleine Kinder beherrschen und die viele Menschen für die Selbstbefriedigung auch später beibehalten. Und bei bestimmten Sportarten werden eben genau diese Muskeln auch angespannt.
  • Eine besondere Orgasmus-Zone haben wir alle gemeinsam: Unseren Analbereich. Hier berichten Frauen wie auch Männer über ganz besondere Lustgefühle und wunderbare Orgasmen. Der Anus ist umgeben von sehr vielen Nervenenden. Und im Inneren lässt sich auch die männliche Prostata ganz herrlich stimulieren! Wer sich darauf einlässt, kann auf jeden Fall neue lustvolle Seiten an sich entdecken.

Mach es Dir selbst oder lass es Dir machen!

Schon häufiger habe ich von Frauen gehört: „Nein, ich zeige meinem Partner nicht, was er machen soll. Das muss er schon selber wissen!“ Wie viel schöner ist es doch, sich selber zu kennen! Erforscht Euch, schaut Euch an, erkundet mit Händen oder Toys Eure Lust. Und weiht dann Euren Partner in Eure Entdeckungen ein. Auf diese Weise kommen nicht nur Eure Körper in Kontakt sondern auch Eure größten erogenen Zonen, Eure Gehirne. Und durch das Reden über Sexualität schafft Ihr zudem eine besondere Form der Intimität. Denn das braucht nicht nur Vertrauen, es schafft auch welches.

Aber auch Männer möchte ich dazu ermutigen, sich über den Tellerrand des eigenen Penis hinauszuwagen. Wie sie schnellstmöglich zum Höhepunkt kommen, wissen die meisten schon sehr früh. Das lässt sich jedoch noch ausdehnen. Nehmt Euch Zeit, findet heraus, wo Berührungen noch schön sein können. Was ist mit Vorhautbändchen, Hodensack, Damm, Anus oder Brustwarzen? Gibt es noch andere Stelle am Körper? Was passiert, wenn Ihr den Rhythmus oder den Druck bei der Berührung verändert? Auch Ihr könnt Euch allein oder gemeinsam auf Entdeckungsreise begeben!

Haben wir uns nicht alle am heutigen Welt-Orgasmustag einen Höhepunkt verdient!?

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2 comments
Conny says 6 years ago

Hallo,
da wirt es einige geben die das bestätigen können.
Diese Augenblicke, sind nicht nur schön, sonder auch gesund für Körper und Geist – also ich mag sie ?!……
LG. Conny

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    Anja Drews says 6 years ago

    Ja, das sind wunderbare Momente! Und wohltuend für Geist und Seele. Gegen die Bezeichnungen „gesund“ und „Gesundheit“ wehre ich mich in dem Zusammenhang immer. Das könnte im Umkehrschluss so gedeutet werden, als sei es gesundheitsschädlich, keine Orgasmen zu haben. Und dem ist nicht so. Zum Glück für alle, die sich ihre Befriedigung aus ganz anderen Bereichen holen 🙂 Liebe Grüße, Anja

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